Seit Urgedenken haben Bergleute auf Grund der Gefahren, die der Berg in sich birgt und den Entbehrungen, die sie bei der täglichen schweren Arbeit im Dunkeln unter Tage ertragen müssen, eine eigene Tradition bzw. ein eigenständiges Brauchtum entwickelt. Durch die Wanderung der Bergleute in andere Bergbauregionen des deutsprachigen Raums wurden diese auch sehr gut verbreitet. Viele Traditionen sind weit über den Berufsstand der Bergleute im Volke bekannt. Dazu gehören besonders der Gruß "Glück auf" und das Singen des "Steigerliedes" zu festlichen Anlässen. Es ist wahrscheinlich die Hoffnung auf Glück, die jeder Mensch in sich trägt, und dazu beigetragen hat, dass diese bergmännischen Rituale bei den meisten Menschen im deutschsprachigen Raum bekannt sind.
Traditionen soll man erhalten und pflegen, sie sind wichtige Bestandteile unserer Kulturlandschaft. Viele Menschen sehnen sich aber auch danach. Geben doch gerade Traditionen dem Menschen Halt und strahlen eine gewisse Ruhe besonders im heutigen hektischen Leben aus. Nur so ist es zu verstehen, dass nicht nur die Bergleute von heute ihre Tradition erhalten und leben, sondern auch dort von Menschen in den Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereinen wahrgenommen werden, wo der Bergbau mitunter schon vor mehreren Generationen eingestellt worden ist.