Bergmannsverein Erfurt e.V. Saline Arnshall in Arnstadt

Die Saline "Arnshall", als einzige Saline des ehemaligen Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen, wurde erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet. Den Anstoß hierfür gab der Ingenieurleutnant AUGUST ROST aus Erfurt. Dieser vermutete in der Umgebung von Arnstadt ein ausgedehntes Steinsalzlager. Er konnte einen Aktienverein für das Projekt interessieren, welcher die 1845 begonnenen Bohrungen finanzierte.

1849 wurde in etwa 260 m Teufe eine konzentrierte Steinsalzsole angetroffen. Der Plan ROST's, das mit den Bohrungen aufgeschlossene, etwa 11 m mächtige Steinsalzlager bergmännisch zu erschließen, scheiterte, so dass er sich auf den Salinenbetrieb beschränkte. Dieser wurde im Jahr 1851 aufgenommen.

Die Sole wurde mit Hilfe der Wasserkraft der nahe vorbei fließenden Gera aus dem Bohrloch gefördert. Da der Salzgehalt nach einigen Jahren deutlich abnahm, wurde in den Jahren 1865 bis 1869 eine weitere, 365 m tiefe Bohrung niedergebracht.

Durch Verkauf kam die Saline um 1883 in den Besitz der Gebrüder FLÄSCHENDRÄGER. Letztere entwickelten den Pfannentyp der Unterkesselpfanne.

Um die Jahrhundertwende produzierten auf der Saline "Arnshall" fünf Arbeiter in zwei Siede- und zwei Trockenpfannen jährlich etwa 1.000 t Siedesalz. Zum Beheizen der Pfannen diente westfälische Steinkohle. 1912 wurde der Salinenbetrieb eingestellt, da der relativ hohe Gehalt an Calcium-, Magnesium- und Sulfat-Ionen in der Sole wahrscheinlich immer wieder Störungen des Siedebetriebes verursachte.

Die genannten Nebenbestandteile hatten die Ärzte der Umgebung immer wieder veranlasst, die Arnshaller Sole als besonders heilkräftig zu preisen. Ab 1851 wurde die Sole in Fässern nach Arnstadt in das so genannte "Kurviertel" geliefert. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts kamen der Badebetrieb und ein zeitweilig betriebener Mineralwasserversand zum Erliegen.

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