Nachdem bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts an verschiedenen Stellen die Salzlager im Thüringer Becken erbohrt und Salinen errichtet worden waren, konnte Ende 1827 der aus Süddeutschland stammende Salinist KARL CHRISTIAN FRIEDRICH GLENCK (1779 bis 1845) nahe dem kleinen Dorf Stotternheim, 8 km nördlich von Erfurt, eine Sole mit beträchtlichem Salzgehalt erbohren.
Stotternheim gehörte damals zum Großherzogtum von Sachsen-Weimar-Eisenach. GLENCK berichtete dem mit ihm befreundeten JOHANN WOLFGANG von GOETHE über die Ergebnisse der Bohrarbeiten und überreichte ihm die damals kostbare Flüssigkeit in einem Gefäß. GLENCK, der sowohl die Bohrarbeiten, als auch den Betrieb der Saline selbst finanzierte, gab zu Ehren der Gemahlin des Großherzogs von Sachsen-Weimar-Eisenach der Saline den Namen "Louisenhall". Zur Grundsteinlegung verfasste GOETHE eigens ein Festgedicht.
Durch Vertiefen der Fundbohrung im Jahr 1829 wurde bei 370 m Teufe - damit war die Bohrung die seinerzeit tiefste Bohrung überhaupt - das Steinsalzlager aufgeschlossen. Die Rohstoffgrundlage der Saline war gesichert. Ab etwa 1840 produzierte die Saline in 5 Siedepfannen rund 1.000 t Salz jährlich.
Ab 1847 nutzte man die reichlich vorhandene Sole für Heil- und Badezwecke. Das Solbad "Louisenhall" besuchten viele Badegäste bis zum Ende des II. Weltkrieges. Die Saline "Louisenhall" wurde allerdings schon 1935 geschlossen.
Die Saline "Neuhall" in Stotternheim, welche 1887 erstmals Sole förderte, stellte erst 1951 ihre Produktion ein. Die meisten Anlagen wurden in den folgenden Jahren abgerissen. Teile der Siedepfannen fanden in der Saline "Oberilm" Verwendung. Einige ehemalige Salinengebäude werden heute als Lager- bzw. Wohnhäuser genutzt.