Seit Anfang des 18. Jahrhunderts sind in der Vorderrhön Braunkohlenvorkommen bekannt. Aufgrund der besonderen Entstehungs- und Lagerungsbedingungen sowie der nur bis 2 m mächtigen Flöze blieb der Abbau im Verhältnis zu anderen Revieren jedoch von untergeordneter Bedeutung.
Die Braunkohlenvorkommen der Rhön bildeten sich im Tertiär in flachen Senken, die durch Auslaugung salinarer Schichten in deren Untergrund entstanden waren. Durch den Einfluss des Rhön-Vulkanismus wurde die Braunkohle später teilweise zu Pech- und Glanzkohle veredelt.
Bereits im 17. Jahrhundert wurden drei nennenswerte Vorkommen im Gebiet des heutigen Wartburgkreises entdeckt. Neben dem Abbau am Hochrain bei Gerstengrund sowie am Kirstingshof bei Oberzella ist vor allem die Braunkohlengewinnung am südlichen Windberg bei Kaltennordheim zu nennen. Um 1780 existierten hier 3 Schächte, die bis zu 24 m tief waren. Im Bergwerk arbeiteten 6 Bergleute. Die Kohle wurde überwiegend an die Salinen in Schmalkalden und Bad Salzungen geliefert. Zwischen 1858 und 1877 wurden etwa 300.000 Zentner Kohle gewonnen.
Aufgrund des wenig standfesten, wasserführenden Gebirges ging der Abbau zum Teil mit großen technischen Schwierigkeiten einher. Im Jahr 1926 wurde die Förderung deshalb und wegen geringer Ergiebigkeit eingestellt. Zwischen 1946 und 1949 wurde vergeblich versucht, die Braunkohlengewinnung am "Alten Berg", westlich von Kaltennordheim, in einem neu angelegten Bergwerk wieder aufleben zu lassen.
Noch heute künden westlich von Kaltennordheim verbrochene Stollenmundlöcher und flache Halden vom ehemaligen Braunkohlenbergbau im Revier "Alter Berg". In Kaltennordheim selbst erinnert eine Gedenktafel am ehemaligen Amtshaus daran, dass Geheimrat JOHANN WOLFGANG von GOETHE 1780 und 1782 in der Rhön weilte, um unter anderem eine Braunkohlenzeche zu besichtigen.