Ilmenau blickt auf eine sehr wechselvolle Geschichte des Bergbaus. Wahrscheinlich wurde seit dem 14. Jahrhundert Kupfer in und um Ilmenau mit mäßigen wirtschaftlichen Erfolgen abgebaut. Deren endgültige Einstellung erfolgte mit GOETHE's Misserfolgen auf der Suche nach Kupfer und Silber und deren Gewinnung am "Johannesschacht" Ende des 18. Jahrhunderts. Im Raum Ilmenau treten an mehreren Stellen auch Manganerzanreicherungen auf. Die gewonnen Manganerze waren hauptsächlich Pyrolusit und Kryptomelan.
Nach dem Erliegen des Ilmenauer Kupfer-, Silber- und Manganbergbaus wurde die Fluss- und Schwerspatgewinnung die bedeutendste bergmännische Aktivität in der Umgebung von Ilmenau.
Der Floßberg-Stechberg-Gangzug gehört zur herzynstreichenden Bruchstruktur (Südwest-Nordwest) der saxonischen Hochscholle des Thüringer Waldes. Die Lagerstätte stellt eine typische hydrothermale Ganglagerstätte dar. Die Mineralisation erfolgte im Ergebnis der Reaktion unter hohem Druck von aufsteigenden salinaren Tiefenwässern und von der Tagesoberfläche absteigender vadoser Verwitterungswässer. Bedingt durch die bruchtektonische Entwicklungsgeschichte des Ganges erfolgte die Mineralisation vor allem als linsenförmige Rohstoffkörper mit streichenden Erstreckungen von 50 m bis 150 m und teilweisen Mächtigkeiten von über 15 m. Die Hauptmineralisationszyklen lassen sich im Wesentlichen in zwei Mineralphasen unterteilen. In der ersten Phase erfolgte die Mineralisation von Calzit-Fluorit, die zweite Phase brachte eine Fluorit-Baryt-Mineralisation, welche vor allem im Bereich der Stechbergstörung abgeschieden wurde.
Im Schobsetal wurden zunächst Gangmächtigkeiten von bis zu 22 m angetroffen, in denen überwiegend Schwerspat und Flussspat aber auch Eisen- und Manganerze vergesellschaftet auskristallisiert sind. Um 1860 wurde zunächst Bergbau auf Braunstein in den Gruben des Schortetals, Wildtals und Schobsetals betrieben. Dem Fluss- und Schwerspat wurde zunächst keine Beachtung geschenkt.
Die im Jahr 1887 ausschließlich auf Flussspat aufgenommene Gewinnung im Schortetal war der Beginn einer bergbaulichen Erfolgsgeschichte, die bis 1990 anhalten sollte. Aber auch der Abbau der Barytvorkommen wurde mit Beginn des 20. Jahrhunderts eingeleitet. Mit dem Zusammenschluss der vielen kleinen Gruben nach dem II. Weltkrieg zum Volkseigenen Betrieb (VEB) Flussspatwerk Gehren begann eine neue Epoche des Flussspatbergbaus. Erfolgte zunächst der Abbau von Flussspat noch über die vorhandenen Stollen, wurde mit dem Teufen des Zentralschachtes die Lagerstätte bis zu einer Teufe von rund 450 m aufgeschlossen. Erst mit der Deutschen Einheit im Jahr 1990 kam der Flussspatbergbau zum Erliegen, obwohl die Lagerstätte noch nicht vollständig ausgebeutet war. Die niedrigen Rohstoffpreise bei Flussspat und die Rahmenbedingungen der Marktwirtschaft erzwangen die Schließung und Verwahrung der Grube. Mit der Einstellung der Wasserhaltung und der Verfüllung des Zentralschachtes Gehren erfolgte die Flutung der Grubenbaue unterhalb der Talsohle.
Heute wird der Floßberggang mit einer Wendelstrecke für Großraumtechnik neu aufgeschlossen, um Flussspat wieder zu gewinnen. Die Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt haben heute ein Niveau erreicht, der den Abbau der Flussspatlagerstätte in Thüringen wirtschaftlich erscheinen lässt.