Gehren liegt 8 km südwestlich von Ilmenau am Fuße des Thüringer Waldes. Zwischen der Möhrenbach-Störung und der Langenberg-Verwerfung im Südosten und der Thüringer Wald-Nordrandstörung erstreckt sich auf etwa 5,5 km Länge das Floßberg-Stechberg-Mineralgangsystem. Der Floßberg-Stechberg-Gangzug gehört zur herzyn streichenden Bruchstruktur (Südwest-Nordwest) der saxonischen Hochscholle des Thüringer Waldes.
Die Lagerstätte stellt eine typische hydrothermale Ganglagerstätte dar. Sie ist als Ergebnis der Reaktion unter hohem Druck von aufsteigenden salinaren Tiefenwässern und von der Tagesoberfläche absteigender vadoser Verwitterungswässer entstanden. Bedingt durch die bruchtektonische Entwicklungsgeschichte des Ganges erfolgte die Mineralisation vor allem als linsen- bis säulenförmige Rohstoffkörper mit streichenden Erstreckungen von 50 m bis 150 m und teilweise beachtenswerten Mächtigkeiten von über 15 m. Die Mineralisation fand in drei Zyklen statt. Der erste nennenswerte Aufstieg hydrothermaler Lösungen erfolgte in der Trias im Unterkeuper auf der Floßbergstörung und erzeugte eine Calzit-Fluorit-Abfolge. Im obersten Jura erfolgte ein erneuter Aufstieg von hydrothermalen Wässern, die zur Ablagerung einer Fluorit-Baryt-Mineralisation vor allem im Bereich der Stechberg-Störung führte. In der Unterkreide erfolgte, bedingt durch das Eindringen von vadosen Verwitterungswässern, die jüngste mineralogische Überprägung des gesamten Gangsystems, wobei es in dem oberflächennahen Bereich zu bedeutenden Silizifizierungen bzw. Abscheidungen von massivem Quarz kam.
Mit der Wiederbelebung des Weltmarktes für Flussspat, bedingt durch die stetig wachsende Verwendung von Fluorprodukten in allen Lebensbereichen der modernen Industriegesellschaft, begann im Jahr 2004 der Neuaufschluss der Lagerstätte durch eine Wendel mittels Großraumtechnik. Dazu wurde die gesamte Infrastruktur wieder hergestellt bzw. auf die neuen Anforderungen umgebaut. Weiterhin ist geplant, die erforderliche Aufbereitungsanlage wieder in dem ehemaligen Aufbereitungsgebäude unterzubringen. Somit findet kein neuer Eingriff in der Landschaft statt. Die alte Betriebsfläche der ehemaligen Grube Gehren wird wieder genutzt.