Die erste Entwicklungsstufe der Eisenerzgewinnung und Förderung steht im engen Zusammenhang mit der Besiedlung des Ortes Brotterode. Erstmals urkundlich erwähnt wird Brotterode im Jahr 1039. Der alte Ortsteil steht auf alten Schlackehalden, das belegen zahlreiche Ausgrabungen. So wurden 1917 bei der Abtragung der Schlackehalde im Schillerbach Hufeisen, Wellen- oder Römereisen aus der Zeit von 100 v. u. Z. bis 120 u. Z. gefunden. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird die Grube "Gehege" 1487, die zum Bergamt Brotterode gehörte. Stollenwiese, Stollengrund südlich des Gehegeberges kennzeichnen heute noch die damalige Bergbauphase. Am Laufe des Inselwassers (Truse) konnten sechs Standorte der Eisengewinnung aus der Zeit zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert ermittelt werden.
A Pochtrog, B Pochsäulen, C Querhölzer, D Stempel, E Pochschuhe, F Welle, G Helbing, H Däumling
1613 werden im "Waldbüchlein" Dachslöcher erwähnt. Dachslöcher sind Erdschürfgebiete, die durch Anwendung einfacher Werkzeuge nicht sehr tief dem Erzgang folgend aufgefahren wurden. Das gewonnene Eisenerz wurde am Standort "Halbstein" an der Grenze zu Laudenbach, Vogtei Breitungen, verhüttet.
In einer Begründung aus dem Jahr 1665, durch Herrn Rentmeister LUCIUS zum Bau eines Zainhammers, wird ausgesagt, dass der Bergbau und der Hüttenbetrieb wegen Holzmangel eingegangen sind.
1712 und 1721 wurden noch drei Eisenhämmer erwähnt. Spätere Aufschließungen zur Gewinnung von Eisenerz wurden jedoch immer wieder eingestellt.