Bad Sulza liegt am Nordostrand des Thüringer Beckens, unmittelbar im Kreuzungsbereich der Nordwest-Südost gerichteten Finne-Störung mit einer Querstörung. Die Finne-Störung begrenzt das Thüringer Becken zur Hermundurischen Scholle. Mit dieser tektonischen Situation sind Lagerungsstörungen verbunden, die Veränderungen im hydraulischen Regime der Grundwasserstockwerke bedingen und letztlich eine wesentliche Voraussetzung für das Aufsteigen von Salzlösungen in die höheren Teile des Deckgebirges darstellen.
Der Grundwasserleiter ist in einem Teufenbereich von ca. 30 m bis etwa 700 m mit Salzlösungen infiltriert. Diese Salzlösungen sind durch Lösungsprozesse an den Salinargesteinen des Oberen Buntsandsteins und des Zechsteins entstanden. Die Ausbildung von starken hydraulischen Gradienten - infolge der Störungstektonik und zum Teil steil gestellter Schichtenfolgen - bewirkt den Aufstieg von Sole in höhere Grundwasserstockwerke.
Erstmals ist die Salzgewinnung in Bad Sulza durch ein königliches Privileg aus dem Jahr 1064 belegt. Eine Salinenanlage wird jedoch erst im 16. Jahrhundert erwähnt. Anfänglich wurden bis zu 10 m tiefe Schächte abgeteuft, um die Sole zu fördern.
Um 1752 erfuhr das Salinenwesen in Bad Sulza durch JOHANN FRIEDRICH von BEUST (1697-1771) infolge einer großzügigen Erneuerung aller Anlagen, dem Abteufen eines neuen Schachtes und dem Bau neuer Gradierwerke einen bemerkenswerten Aufschwung. Im 18. Jahrhundert wurden Schachtteufen von 60 m erreicht. Vom Schachttiefsten aus wurde die Sole mittels Bohrungen, die nochmals eine Teufe von bis zu 80 m erreichten, aufgeschlossen. Die Sachzeugen der damaligen Zeit sind bis heute weitgehend erhalten.
Mit der Entwicklung neuer Bohrtechniken im 19. Jahrhundert wurde zunehmend auf das Anlegen von Schächten verzichtet. So konnten bereits ab 1880 bohrtechnisch Tiefen von 650 m bis 860 m erreicht werden.
Die Saline Bad Sulza war nach einer wechselvollen Geschichte auch als volkseigener Betrieb noch bis zum Jahr 1967 in Produktion.