Bergmannsverein Erfurt e.V. Exkursionen



Hallstatt, Österreich

Vom 6. bis 8. Oktober 2000 wurde das Hallstätter Salzbergwerk durch Mitglieder unseres Bergmannvereins befahren. Der Salzbergbau in Österreich spielte schon in prähistorischer Zeit eine Rolle. Bereits um 1500 v. Chr. wurde Steinsalz im Gebiet von Hallstatt im Untertagebergbau gewonnen. Der Salzabbau war später dann die Grundlage der so genannten Hallstattkultur (750-450 v. Chr.) Auch heute noch ist der Besuch des Hallstätter Salzbergwerkes ein faszinierendes Erlebnis, wovon sich unsere Mitglieder selbst überzeugen konnten. Für den Hallstätter ist das Steinsalz ein Schatz, der ihm über Jahrhunderte hinweg Leben und Überleben ermöglichte.

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Historisches Salzbergwerk Wieliczka, Polen

Eines der ältesten Salzbergwerke der Welt - das Salzbergwerk "Wieliczka" - wurde im Zeitraum von 10. bis 13. Mai 2001 von Mitgliedern unseres Bergmannvereins besucht. Schon seit etwa 3500 v. Chr. lässt sich die Salzsiederei in der Gegend nachweisen. Als sich Mitte des 13. Jahrhunderts die Salzquellen erschöpften, suchte man nach unterirdischer Salzsole. Dabei stieß man auf die Steinsalzlagerstätte.

Der Goryszowskischacht wurde etwa 1280 abgeteuft. Im 15. Jahrhundert kamen im Bergwerk erstmals Maschinen und seit dem 17. Jahrhundert auch Pferde zum Einsatz. Der Abbau erfolgte bis zum 18. Jahrhundert nur im oberen Teil des Flözes bis in 60 m Teufe, später wurden 4 weitere Sohlen unter den alten Bauen angelegt, die bis in 340 m Teufe reichen.

Ab dem 14. Jahrhundert bis 1772 vereinigten die Königlichen Salinen die Salzbergwerke "Wieliczka" und "Bochnia"; sie waren das größte königliche Bergbauunternehmen in Polen. 1368 erließ KASIMIR der GROßE eine Bergordnung, die die Salzproduktion und den Salzhandel regelte, und als erste europäische Bergordnung gilt. Die Verwaltung der Salinen oblag einem Salzgrafen, der seinen Sitz im Schloss Wieliczka hatte. Aus den Einnahmen des Salzhandels, der in seiner Blüte im 14.-16. Jahrhundert ein Drittel der gesamten Staatseinnahmen erwirtschaftete, wurden unter anderem die Kosten für den Bau des königlichen Schlosses Wawel, der Akademie und der Stadtbefestigungsanlagen in Krakau sowie der Heeressold bestritten. 1913 wurde die noch immer in Betrieb befindliche Salzsiederei zur Produktion von Salzsole erbaut. Nach 1918 wurde das Bergwerk Staatsbesitz der Republik Polen, die sich 1932 das staatliche Monopol auf Salz vorbehielt. 1965 wurde der Name der Saline von "Zupa Solna" in "Wieliczka" geändert. 1976 kam das Bergwerk auf die Liste der nationalen Kulturdenkmäler Polens und 1978 auf die UNESCO-Liste des Weltkultur- und Naturerbes. Seit 1994 ist das Salzbergwerk Denkmal der Geschichte der polnischen Nation, der Eintrag in die Liste des gefährdeten Welterbes erfolgte 1989. Seit 1993 ist die Salzförderung eingestellt und das Bergwerk dient ausschließlich dem Tourismus und als Sanatorium.

Dennoch ist Wieliczka ein wichtiger polnischer Salzproduzent, jedoch ausschließlich von Sudsalz. Wegen der Gefahr des Einsturzes der Saline und damit auch der Stadt bei Wassereinbrüchen wird das eindringende Wasser an die Oberfläche befördert und daraus Siedesalz gewonnen.

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wieliczka)

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Deutsches Bergbaumuseum, Bochum

Im Zeitraum vom 24. - 25. Mai 2002 besuchten Mitglieder unseres Bergmannsvereins das Deutsche Bergbau-Museum (DBM) in Bochum, welches einen umfassenden Einblick in den weltweiten Bergbau auf verschiedenste Bodenschätze von vorgeschichtlicher Zeit bis heute vermittelt.

Im Jahre 1930 gegründet, ist es eines der meistbesuchten technischen Museen in Deutschland und das bedeutendste Bergbaumuseum der Welt. Während die Sammlungshallen auf einer Ausstellungsfläche von gut 12.000 m2 nach thematischen Sachbereichen die historische Entwicklung zeigen, dokumentiert das Anschauungsbergwerk die moderne Welt des Steinkohle- und Eisenerzbergbaus. Das Deutsche Bergbau-Museum besitzt eine einmalige Fülle von Sammlungsgegenständen, die wissenschaftlich erschlossen werden. Ihre Präsentation dient dem Ziel, dem Laien wie dem Fachmann die Entwicklung des Bergbaus im geologischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Umfeld verständlich darzustellen. Originalmaschinen und -geräte sowie funktionsfähige Modelle eröffnen immer wieder aufs neue die "Welt des Bergbaus".

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Mansfelder Museum, Hettstedt

Am 7. Oktober führte unsere Jahresexkursion in das Mansfelder Museum in Hettstedt. In einer ständigen Ausstellung ermöglicht das Museum Einblicke in die schwere Arbeit der Mansfelder Berg- und Hüttenleute. Die Ausstellung beinhaltete bergmännisches Gerät, Geleucht, Münzen der Grafschaft Mansfeld und Ausbeutemedaillen sowie eine interessante Sammlung zur Geologie und Mineralogie der Kupferschiefer-Lagerstätte.

Das Museum verfügt über mehrere Filme zum Mansfelder Kupferbergbau wie z. B. über den 1982 ausgestrahlten DDR-Film über die "Expedition im Alt-Bergbau Sangerhausen/Wettelroda" und den Film "Mansfelder Kupferschiefer" von 1930. Beide Filme sind sehr interessante Dokumentationen über den historischen Mansfelder Kupferschieferbergbau und deren Verarbeitung in der Eislebener Hütte.

Geologische Karten vermitteln einen sehr guten Überblick über die Kupferlagerstätte, das Nebengebirge und die hydrologischen Bedingungen. Gerade die hydrologischen Bedingungen stellten die Kupferbergleute im Mansfelder Revier beim Vorstoß in die Tiefe vor immer größer werdende Herausforderungen. An Hand von Rissen kann man den Aufwand des aufgefahrenen Stollensystems zur Entwässerung des Gebirges betrachten.

Ein Höhepunkt der technischen Entwicklung zur Beherrschung der Entwässerung des Deckgebirges ist die damals zum Einsatz gekommene Dampfmaschinenpumpe. Diese wurde im Auftrag der preußischen Regierung nach dem Vorbild der wattschen Dampfmaschine in England nachgebaut. Sie kam zum Heben der Grundwässer aus 100 m Tiefe im Burgörner-Revier bei Hettstedt zum Einsatz. Die Maschine hatte eine erhebliche Initialwirkung bezüglich des Dampfmaschineneinsatzes im deutschen Berg-, Hütten- und Salinenwesen und verkörperte einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung des Maschinenbaus in Deutschland. Die 1982 nachgebaute Dampfmaschinenpumpe, die in Originalgröße bestaunt werden kann, ist ein imposantes Meisterwerk der deutschen Maschinenbaukunst für den Bergbau Ende des 18. Jahrhunderts.

Der Bergbaulehrpfad im Museumsgelände mit seinem umfangreichen Maschinenpark zeigt, dass bis zur Einstellung der Kupfergewinnung und Verarbeitung im Jahr 1990 manche Maschinen noch verwendet wurden, die schon Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut worden sind.

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Schmalkalder Bergbaurevier, Schmalkalden/Trusetal

Unsere Exkursion führte uns am 6. Oktober 2007 in ein Bergbaurevier, das mehr als eintausend Jahre Bergbaugeschichte hinter sich hat. Unser erstes Ziel war das Besucherbergwerk "Hühn" in Trusetal. Wir besichtigten den noch offenen Teil der ehemaligen Grube, der mit zahlreichen Bergbaumaschinen und Gezähe ein umfassendes Bild über den historischen als auch den umgehenden Bergbau bis zur Einstellung der Spatgewinnung im Jahr 1990 erlaubt.

Der Erzbergbau im Schmalkalder Revier, welches sich zuletzt von Seligenthal über Trusetal bis nach Steinbach erstreckte, ist sehr alt. Die Erzlager am westlichen Stahlberg (Hammerberg, Erzschwinde, Dachslöcher) sowie der Grube "Klinge" oberhalb Laudenbachs, Ortsteil von Trusetal, traten an der Tagesoberfläche aus und konnten so leicht abgebaut werden. Auf Grund von archäologischen Funden geht man davon aus, dass schon die Kelten Eisenerz vor mehr als 2000 Jahren abgebaut haben. Es wird angenommen, dass Trusetal überhaupt wegen der Erzlager erst entstanden ist, denn der mittelalterliche Ortskern steht auf uralten Schlackehalden. Erstmals urkundlich nachgewiesen ist der Bergbau in Trusetal im Jahr 1316 mit "zwey ysengruben" an der Wallenburg.
Der Abbau von Gold, Silber und Kupfer in Trusetal ist urkundlich ab dem Jahr 1522 belegt.

Im 18. Jahrhundert erreichte der Bergbau im Thüringer Wald seinen Höhepunkt. Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Schmalkalden-Wernshausen entstand eine krisenhafte Situation für den Erzbergbau in Trusetal. Die Schmalkalder Kleinindustrie hatte mit der Eisenbahn von nun an Anschluss an die lebenswichtigen Rohstoffgebiete in Westfalen zum Bezug von Steinkohle und Eisen. Das einheimische Hüttenwesen sank zur Bedeutungslosigkeit herab. Damit war auch das Schicksal der Eisen-, Stahl- und Zainhämmer in der Region besiegelt. Für den Bergbau fielen damit die Hütten als Abnehmer nacheinander aus.

Der Bergbau in Trusetal nahm aber eine Wende, als der Chemiker AUGUST WILHELM von HOFFMANN die Anilinfarben 1861 erfunden hat. Zur Herstellung dieser Farben wurde Spat benötigt.

Mit der nunmehr einsetzenden planmäßigen Spatgewinnung hatte der Trusetaler Bergbau wieder eine Zukunft. Die Schwerspatgewinnung auf der Grube "Hühn" begann jedoch erst im Jahr 1900. Der Erzbergbau lief parallel auf den Gruben "Klinge", "Mommel" und "Stahlberg" noch weiter.

Durch die politische Wende in den neuen Bundesländern veränderten sich auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für den Spatbergbau abrupt, so dass die Spatgewinnung auf den Gruben "Hühn" und "Mommel" sowie dem Tagebau "Kochenfeld" in Trusetal und in der Grube "Fortschritt" in Steinbach im Zeitraum vom 31. Juli 1990 bis 31.03.1991 eingestellt wurde.

Unser zweites Ziel war die "Neue Hütte" in Schmalkalden. Im spätklassizistischen Baustil errichtet, ist diese heute ein einmaliges technisches Baudenkmal für die Eisenverhüttung mit Holzkohle in Deutschland. Die Öfen, die bis 1906 mit Holzkohle betrieben wurden, sind noch im Originalzustand erhalten geblieben. Weiterhin besichtigten wir die Ausstellungsräume zur Werkzeugherstellung in Schmalkalden. Die Werkzeugherstellung hatte sich durch den Eisenbergbau über Jahrhunderte zu einem blühenden Industriezweig in Schmalkalden entwickelt.

"Schwarze Crux" Vesser-Suhl

Unsere Exkursion zur „Schwarzen Crux“ Vesser-Suhl am 7. Juni 2008 war ein Ausflug in die Erzbergbaugeschichte der Stadt Suhl. Die Stadt Suhl, mit den heutigen Ortsteilen Goldlauter und Vesser, können auf eine lange Bergbaugeschichte zurückblicken. Der Bergbau auf Eisenerz reicht bis in das frühe Mittelalter zurück und diente überwiegend der Waffenproduktion, anfangs zur Herstellung von Rüstungen für Ritter wurden später Gewehrschlösser und – rohre hergestellt.

Zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges erreichte der Erzbergbau seinen Höhepunkt, wurden in dieser Zeit doch rund 60.000 Gewehre in Suhl hergestellt.

Das ehemalige Zechenhaus der Grube „Schwarze Crux“ mitten im Wald, ist heute ein Gasthaus mit einem Bergbaumuseum, indem man neben herrlichen Mineralien auch alte Bergbaugeräte und Trachten aus vergangener Zeit besichtigen kann. Unmittelbar unter und um das Zechenhaus wurde bis 1921 Magnetit abgebaut.

Den Mitgliedern des Fördervereins Bergbaumuseum “Schwarze Crux” und Verein für Hennebergische Bergbaugeschichte e.V. ist es zu verdanken, dass die Grube „Schwarze Crux“ seit dem 14. Juli 2007 als Besucherbergwerk besichtigt werden kann. Große Anstrengungen wurden unternommen und viel Geld investiert, um die alte schon verwahrte Grube wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Darüber hinaus zeigt der Bergbaulehrpfad, dass die Grube „Schwarze Crux“ nur eine von sehr vielen Erzgruben in dieser Region war. Zahlreiche Schautafeln und Pinnenlöcher berichten dem Wanderer über den dort umgehenden Bergbau.

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Thüringer Stahlwerk, Unterwellenborn und Besucherbergwerk Kamsdorf

Unsere Jahresexkursion führt uns am 11. Oktober 2008 in das Kamsdorfer Revier.
Der Bau der „Maximilianhütte“ im Jahr 1872, heute „Thüringer Stahlwerk“ in Unterwellenborn erfolgte auf Grund der vorhandenen Erzlagerstätten im Kamsdorfer Revier. Die dort gewonnenen Erze wurden im damaligen Hochofenwerk bis zur Erschöpfung der Erzvorkommen im Jahr 1962 geschmolzen. Heute wird nur noch Schrott, der per Bahn oder mit LKW angeliefert wird in den Elektroöfen eingeschmolzen. Das Roheisen wird im Anschluss zu verschiedenen H- oder U- Profilen gegossen und anschließend entsprechend den Kundenwünschen gewalzt und auf bestimmte Längen geschnitten.

Während der Führung lernten wir nicht nur den heutigen Produktionsprozess kennen sondern erfuhren auch wie Stahl zu DDR-Zeiten im alten Werk gewonnen und verarbeitet wurde.

Im Anschluss besuchten wir das Besucherbergwerk Kamsdorf, welches mit hohem Engagement durch die Mitglieder des „Kamsdorfer Vereins zur Pflege der Bergbautradition e. V.“ erschlossen, unterhalten, weiter ausgebaut und betreut wird.
Das Besucherbergwerk vermittelt mit den gigantisch geschaffenen untertägigen Hohlräumen, die durch die Erzgewinnung entstanden sind einen Einblick in die Untertagewelt dieser Bergbauregion. Beeindruckend sind die aufgefahrenen Hohlräume, die bis zu 12 m hoch und sehr Tagesnahe enden. Nur durch zahlreiche stehengelassene Pfeiler wird das Deckgebirge getragen. Besonders interessant ist die zum Teil noch vorhandene originale Transporttechnologie für Hunte (Förderwagen). Ein noch nicht sehr bekannte Tatsache und noch zu erforschender Abschnitte in der Geschichte des Bergbaureviers ist die Nutzung der Hohlräume als Produktionsstätte für die Rüstungsindustrie zum II. Weltkrieg. Betonierte Flächen und Flugzeugteile in bestimmten Grubenabschnitten zeugen heute noch davon.

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